Ausführungsprojekt, 2015 | Die Hotel- und Apartmentanlage liegt mitten in dem Bergen am obwaldener Melchsee auf rund 2000 Meter höhe. Seit 2007 planten wir daran – von der ersten Skizze bis zur Eröffnung im Winter 2015.

Vom Dorf aus gesehen, scheinen die vier Baukörper der klassischen Schweizer Architekturauffassung von Zurückhaltung und sensibler Einordnung in das Ortsbild zu entsprechen. Vom See aus gesehen offenbart sich jedoch eine expressive Architektur: die vier schweren Baukörper scheinen über dem verglasten Erdgeschoss zu schweben. Das auf und Ab der Dachformen lässt an die Zacken einer Krone denken. Wie eine Burg thronen die Bauten auf einem Sockel aus Naturstein.

Es war der Blick aus der Ferne, aus dem Berlin des frühen 20. Jahrhunderts, der den Architekten zu dieser Bauform inspirierte. Und dieser Blick kommt nicht von ungefähr: Philip Loskant ist Deutscher und hat einige Jahre in Berlin bei Zvi Hecker und Barkow Leibinger Architekten gearbeitet. Die Leidenschaft für skulpturale und symbolische Bauformen hat er mit in die Schweiz genommen.

Gast und Apartmentbesitzer betreten die Bauten über einen Empfangshof. Wie ein Burgfried umschliessen die Bauten den Ankömmling, geben Schutz vor der Rauheit der Bergwelt. Die Stürzenden Linien der Bauformen lassen an die Bühnenbauten aus dem Film "Das Cabinet des Dr. Caligari“ aus den 1920ern denken.

Im Inneren von Restaurant und Lounge dominiert die holzige Gemütlichkeit wie wir sie von modernen Berghotels gewohnt sind. Doch auch hier spürt man das Auf und Ab und Hin und Her der Bauformen. Der Verglaste Erdgeschosssockel wird zudem von hier aus verständlich: hier befinden sich die Gesellschaftsräume. Die grossen Fenster lassen Innen und Aussen verschmelzen, eröffnen Blicke in die Landschaft und den Hof und lassen das Tageslicht tief in den Raum eindringen.

Hotelarchitektur soll zum Träumen anregen, soll für den Gast zu einer Auszeit vom gebauten Alltag werden. Sie sucht eine ausdrucksstarke Architektur die über ihre reine Physis hinaus weist und den Betrachter daher bewegt.

 

 

Projektbeteiligte

Auftraggeber: Frutt Resort AG, Sarnen

Ausführung mit: Architekturwerk AG, Sarnen

Innenarchitektur mit: Matthias Buser, Zürich

Ausführung Landschaft: Freiraumarchitektur, Luzern

Fotograf: Ulrich Stockhaus, Zürich

HLK: AicherDe MartinZweng AG, Luzern

Ingenieur: Durrer & Partner AG, Kerns

 

 

Kennwerte

Grundstücksfläche: 5’270 m2

Bruttogeschossfläche: 12’260 m2

BGF Wohnen: 6’100 m2

BGF Hotel: 6’160 m2

BGF SPA: 390 m2

Ausführung: 2012 – 2014